Eifrige Mittelschüler ernten dicke Kartoffeln
SCHULPROJEKT Schülerinnen und Schüler der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule setzten Nachhaltigkeitsprojekt erfolgreich in die Tat um.
Schon zu Beginn des vergangenen Schuljahres war klar, dass auch in diesem Jahr sich Vieles draußen und nicht im Klassenzimmer abspielen wird. So entstand bei Schülerinnen und Schülern und dem Lehrer Michael Jursa der Rothenburger Mittelschule die Idee, ein großes Projekt anzulegen, dass nicht nur unterrichtliche Inhalte, sondern vor allem die Interessen der Jugendlichen trifft. Ein paar landwirtschaftlich interessierte und praktisch begabte Schülerinnen und Schüler machten schnell klar, in welche Richtung es gehen sollte: Nicht ein Gemüsebeet oder ein Hochbeet, nein, ein richtiger Schulacker sollte es werden.
Die Idee nimmt Gestalt an
Schnell waren Verantwortliche wie Schulleitung und Hausmeister von der Idee eines Schulackers auf dem Schulgelände überzeugt. Einziges Hindernis sollte der bevorstehende Platzmangel aufgrund des geplanten Bauvorhabens (Renovierung und Containerschule) sein. Um das Projekt auf sichere Beine zu stellen, wurde die Idee des Schulackers auf eine brachliegende Fläche in Insingen ausgeweitet. Letztlich konnte man dann doch noch ein kleines freies Stück Wiese auf dem Schulgelände finden, sodass das Projekt sowohl in Insingen als auch in Rothenburg mehr und mehr Gestalt annehmen konnte.
Um die Flächen für das Frühjahr und die bevorstehende Bepflanzung vorzubereiten, musste der Boden zuallererst gepflügt werden. Schnell wurde den Jugendlichen klar, dass weitere Schritte der Bodenbearbeitung notwendig waren, um ein passendes Saatbeet für die geplanten Kartoffeln, Sonnenblumen, den Mais und die Blühstreifen zu erhalten. Tatkräftige Hilfe erhielten die Jugendlichen dabei nicht nur von Insinger Landwirten. Auch der Hausmeister der Mittelschule ließ es sich nicht nehmen, die Saatbeetvorbereitung mit seinen Maschinen zu unterstützen.
Nachhaltigkeitswettbewerb der Sparkasse
Bereits im Januar erhielten die verantwortlichen Schülerinnen und Schüler die Chance, das Projekt im Rahmen eines Nachhaltigkeitswettbewerbs der Sparkasse Ansbach vorzustellen, um an diesem teilzunehmen. Erfreulicherweise durften ein paar Wochen später zwei Stellvertreter der Projektgruppe als einer der Sieger des Wettbewerbs den Preis in Form einer großzügigen finanziellen Unterstützung des Projekts entgegennehmen, sodass die Finanzierung des Projektes hinsichtlich der Steckkartoffeln und weiterer Anschaffungen gesichert war.
„Steckst mi im April, komm i wann i will. Steckst mi im Mai, kumm i glei!“
Die Äcker waren vorbereitet, das Wetter passte, es konnte also losgehen: Mit maschineller Hilfe und Technik aus den Sechzigerjahren wurden die Kartoffeln in der zweiten Maiwoche gesteckt. Um nicht alle Flächen ausschließlich mit Kartoffeln zu bepflanzen wurden darüber hinaus Mais, Sonnenblumen sowie Bienenblumen gesät. Damit Kartoffeln gut gedeihen, bedarf es allerdings regelmäßiger Pflege. Dementsprechend mussten die Flächen immer wieder von Unkraut und die Pflanzen vor Schädlingen wie Kartoffelkäfern befreit werden. Aufgrund des überaus trockenen Sommers befürchteten einige der Beteiligten, dass die Ernte wohl etwas schlechter ausfallen könnte.
Herbstzeit ist Erntezeit
Vergangene Woche war es nun endlich so weit. Ein paar trockene Tage ließen die Äcker abtrocknen, sodass nun endlich geerntet werden konnte. Mit Traktor und Kartoffelroder wurden die erntereifen Kartoffeln aus dem Boden geschleudert, um anschließend von den Schülerinnen und Schülern in Handarbeit aufgesammelt zu werden. Dabei waren die Jugendlichen erstaunt über die Größe einzelner Kartoffeln und die unerwartet erfolgreiche Ernte. Nicht nur die beteiligten Schülerinnen und Schüler, sondern auch Rektor Markus Heindl und der Projektleiter Michael Jursa machten klar, dass eine Fortführung dieses Nachhaltigkeitsprojekts im nächsten Jahr gewünscht und geplant ist.